Dienstag, 19 März 2024
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Gießen

Foto HenßenWenn es um die Feuchtigkeit geht, muss man 2 Bereiche berücksichtigen: Die Luftfeuchtigkeit und die Bodenfeuchtigkeit. Beides Mal sind Angaben über den Standort wichtig wie auch die Kulturbedingungen.

Im Winter gilt die Regel: Um so kälter die Pflnzen stehen, um so trockener kann man sie halten. Unter 5°C sollten sie absolut trocken stehen. Bei einer mehrtägigen Erwärmung sollte man aber sprühen, bei noch längerer Erwärmung auch vorsichtig gießen.
Gerade bei den Notokakteen gibt es Arten ( die UG Notobrasilia und Brasilicactus z.B.), die das ganze Jahr über einen Aufstellplatz mit höherer Luftfeuchtigkeit benötigen. Ein Besprühen die ganze Wachstumsperiode über oder ein Aufstellen im Freien (Frühbeetkasten) kommt deren Ansprüche an hoher Luftfeuchtigkeit entgegen.

Wann soll man gießen?
Gegossen wird wenn die Pflanzen frischen Austrieb zeigen, die ersten Male vorsichtig mit abgestandenem erwärmten Wasser. Dann richtet sich man nach den Temperaturen am Aufstellungsort. Ist es heiß, so können die Pflanzen auch mal triefend nass stehen, denn das Wasser verdunstet in wenigen Tagen. Das heißt aber auch, dass der Topf zwischen den Wassergaben kurzfristig austrocknen sollten.
Und da haben wir das Problem: Kleine Töpfe trocknen schneller aus wie große, humoses Substrat langsamer wie mineralisches. Ich habe mir vor Jahren ein Feuchtigkeitsmessgerät gekauft, da ich unsicher war, habe es aber nie benutzt. Spätestens wenn die Kakteen in einem Gewächshaus stehen, ist es von der Anzahl nicht mehr möglich die Feutigkeit zu messen. Dann bleiben nur noch Erfahrungswerte: Bis Topfgröße 6 kann man bei sonnigem Wetter zweimal die Woche gießen, ab Größe 10 reicht meistens einmal im Monat bei leicht humosem Substrat.
Im Spätsommer mit sinkendem Sonnenstand schränkt man die Wassergaben langsam ein, damit die Pflanzen schon ziemlich trocken in ihr Winterquartier kommen und nicht naß von den ersten kalten Tagen überrascht werden.

Foto HenßenWie soll man gießen? - Anstauen oder von oben gießen?
Bei vielen fällt das Anstauen auf Grund mangelnder Möglichkeit aus. Dann wäre das schon erledigt. Trotzdem sollen hier einige Gedanken dazu wiedergegeben werden.
Beim Anstauen wird der Wurzelhals nie gefährlich nass, die Gefäße saugen sich voll und das überschüssige Wasser kann nach einer halben Stunde oder wenn sich das Substrat dunkel färbt wieder abgelassen werden. Auch Dünger kann gut so verteilt werden.
Aufpassen muss man nur bei den Gefäßen, dass sich keine unerwünschten Stoffe aus der Schale oder Lack lösen und von den Pflanzen aufgenommen werden. Gut geeignet ist Aluminium, in solche Schale kann man leicht einen Ablauf anbringen und das überschüssige Wasser auffangen.
Beim Gießen von oben ist es sinnvoll den Wurzelhals mit einer Drainageschicht aus grobem Material zu umgeben. Sie kann aus Splitt unterschiedlichster Materialien bestehen. Sie verhindert die gefährliche Wurzelhalsfäule und wirkt wie eine Mulchschicht in dem sich das eigentliche Substrat nicht verfestigt und das Austrocknen verlangsamt.
Nun aber noch eine wichtige Frage: Womit soll man gießen? Das Wasser nicht gleich Wasser ist, wird einem nach kurzem Nachdenken klar.

Trinkwasser oder Regenwasser?
Trinkwasser ist zwar für den menschlichen Genuss gut geeignet und ständig kontrolliert. Um diese Güte zu bekommen muss sich das "Trinkwasser" einiges gefallen lassen, um vom Naturprodukt zum Nahrungsmittel zu werden. Natürliche - (Kalk) wie künstliche Inhaltsstoffe (Fluor) werden dem Trinkwasser zugesetzt, die nicht unbedingt den Wünschen der Kakteen entsprechen.
Drum  greift der Kakteenliebhaber besser zum Regenwasser. Das hat die geeignete Härte und Reinheit, wenn man nach längerer Trockenheit die ersten Liter vom Dach weglaufen lässt. Dort lagern sich  giftige Stäube ab, die mit den ersten Litern weggespült worden sind. Ein Absetzenlassen der Stoffe im Aufbewahrungsgefäß, erfüllt den gleichen Zweck, soweit sich die Stoffe  nicht im Wasser auflösen.

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