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Viele Kakteenfreunde haben einmal mit einem Topf auf dem Fensterbrett angefangen und viele werden es auch immer damit bewenden lassen, weil sich keine andere Möglichkeit bietet. Das Fensterbrett hat den Nachteil, dass das Licht nur von vorne kommt, das ist eigentlich zu wenig. Die Luft im Zimmer ist oft zu trocken, es fehlt die frische Luft. Noch schwieriger wird es im Winter, da sollten die Pflanzen in ein unbeheiztes Zimmer gestellt werden, auf der Heizung werden sie kränklich, trocknen zu stark aus oder faulen, da sie mit dem Wasser nichts anzufangen wissen. Trotzdem scheinen sich immer wieder Kakteen auch an solche Orte gewöhnt zu haben und leben dort Jahre lang, nur zum Blühen kommen sie kaum.
Einige Kakteenfreunde räumen ihre Pflanzen nach den Eisheiligen auf den Balkon. Dort stehen sie dann in den Balkonkästen oder auf dem Boden. Hier brauchen sie eine Eingewöhnungsphase, da die Pflanzen die UV-Strahlen im Winter nicht gewöhnt sind und schnell verbrennen können.
Manchmal werden die Töpfe auch zu einer künstlichen Landschaft auf der Terasse aufgebaut. Große und kleine Töpfe werden dekorativ zusammen gestellt und erfreuen den Besitzer den Sommer über.
Wenn die Sammlung größer wird und der Platz vorhanden ist bieten sich die Frühbeete als sinnvolle Unterbringungsmöglichkeit an. Die dachplatten können bei starkem Regen herunter gelassen werden und geben auch bei geöffnetem Zustand den Pflanzen noch genügend Schatten. Der Windstreicht leicht über die Pflanzen hinweg, eine Stauwärme ist ausgeschlossen. Nachts kühlen sich die Pflanzen gut ab, denn einen großen Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht mögen die Kakteen gern. Das fördert die Robustheit der Pflanzen und lässt eine schöne Bedornung entstehen. So werden die Mehrzahl der Kakteen im Züricher Sukkulentengarten in Frühbeeten kultiviert.
In den letzten Jahren setzen sich immer mehr als Alternative zu den frühbeeten die Folientunnel durch. Wegen der fehlenden Seitenwände auf 2 Seiten ist eine gute Durchlüftung gewährleistet, diePflanzen sind bei schlechter Witterung besser geschützt und man kann auch bei Regen an seine Pflanzen heran. Diese Tunnel ersetzen heutzutage die ehemaligen Kalthäuser, werden aber auch geheizt wie man sie bei der Firma Uhlig findet.
Ein Gewächshaus, möglichst beheizt, ist der Traum vieler Kakteenfreunde, Pflanzen in mehreren Etagen zu pflegen, unter Umständen noch ein Schaubeet in der Mitte anzulegen und Platz zum Arbeiten darin zu haben, das ist eigentlich schon Luxus. Dann müssen keine Töpfe mehr in den Keller getragen werden und meist findet sich unter den Tischen noch genug Platz für das Substrat, Töpfe und was man noch so alles braucht, von den Spinnen nicht zu schweigen, die dort auch gerne heimisch werden. Ich habe mich für ein Prinzess-Gewächshaus entschieden, da mir zum Einen die Lüftungsmöglichkeiten imponierten und zum Anderen ein ausgeklügeltes Isolierungssystem mir eine Reduzierung der Heizkosten versprach.
Resumeé: Was man für seine Kakteen auswählt hat vorangig mit den eigenen finanziellen und räumlichen Möglichkeit, der körperlichen Belastbarkeit durch das Tragen der Pflanzen ins Winterquartier und der Anzahl der Pflanzen zu tun, wobei die Anzahl der Pflanzen am ehesten in den Griff zu bekommen ist. Man hat nie genug Platz, auch wenn das Gewächshaus noch so groß ist. Darum muss man sich eingestehen wie viel Platz man zur Verfügung hat und das Beste daraus machen, oft wirkt eine kleine Spezialitätensammlung viel interessanter wie eine große Mischung von jedem etwas.