Dienstag, 19 März 2024
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Gattung Eriocephala

Basionym:

  • Eriocephala BACKEBERG
    Backeberg, C. (1938): Blätter für Kakteenforschung Nr. 6, S. 7

Typus: Echinocactus schumannianus NICOLAI

 eriocephala"Notocactus amplicostatus" HU 307 (Foto: A.F.H. Buining)

Eriocephala hat eine volle Beere, einen Wollscheitel, große flattrige Blüten und gelben Griffel bezw. Narben. (aus: Backeberg 1938)

Anfangs kugelig, später ziemlich säulig, unten gekrümmt, einzeln (schumanniana) oder unten stark sprossend (lenninghausii), im Scheitel stärkere Wollbildung; Blüten ziemlich kurzröhrig, flattrig und mit gelbem Griffel; Frucht eine wollige, gefüllte, nicht in die Länge wachsende Beere. (aus: Backeberg 1941)

Eine Gattung von Pflanzen, die im Alter gross und säulig werden. Der Scheitel ist dem Licht zugewendet (heliotropisch) und stark wollig. Die Rippen sind klar definiert und zahlreich. Die Areolen stehen dicht aneinander. Die Dornen sind nicht gehakt, gewöhnlich fein, flexibel und vielzählig. Die Blüten öffnen am Tag, sind weit trichterförmig bis glockenförmig. Die Blütenröhre ist mit brauner oder blass gelber Wolle bedeckt. Die Blüte und die Narbe sind gelb. Die Früchte sind kugelförmig und mit dichter Wolle und Borsten bedeckt. Die trockenen Früchte reissen basal auf. Die Samen sind sehr klein und zahlreich. (frei übersetzt aus: Lodé 2015 Taxonomy of the Cactaceae).

Verbreitungsgebiet der Gattung: mittleres Paraguay über das argentinische Misiones bis ins westliche Südbrasilien

Weitere Informationen:

Körperbau: Im Alter nicht selten über 1m hohe, dicke Säulen, mit zahlreichen Rippen und feiner sehr dichter Bedornung. Da die jungen Areolen sehr stark wollig sind, ist der oft schiefe Scheitel - geneigt zur stärksten Sonneneinstrahlung, nicht aber in dem Maße wie bei Pflanzen der Gattung - mit viel Wolle bedeckt, aus der die Dornen hervorragen. Epidermis grün bis dunkelgrün, N. magnificus durch Wachsüberzug blaubereift. Pflanzen im Alter oft an der Basis verkorkend. N. leninghausii und N. magnificus an der Basis öfters sprossend.

Rippen: Nicht zahlreich ( 15-30, bei 15 - 16), Rippenkanten scharf, entweder höckerlos oder mit kleinen Höckern, auf der Unterseite der Areolen sitzend.

Areolen: 2-3 mm Ø, 1-2 mm hoch, 3-8 mm entfernt, jung sehr stark weiß bis weißgelb-wollig, im Alter braun bis grau-wollig und zunehmend verkahlend.

Dornen: Im Gegensatz zu verwandten Untergattungen haben die Pflanzen der Untergattung Notocactus (mit Ausnahme von N. schumannianus var. nigrispinus ) weiche, feinborstige und gleichdicke Bedornung, mit meistens abwärts gerichteten Dornen. Weiterhin - auch im Gegensatz zu anderen Untergattungen - ist nicht ein Mitteldorn, sondern der unterste Randdorn der längste. In der Farbe gold- bis dunkelgelb, auch braunbis dunkelbraun, im Alter vergrauend, bis 4 cm lang und gewunden.

Blüten: Die im Scheitel stehenden Blüten sind durchschnittlich 4-7 cm Ø, breit-glockig, dicht mit grannenartigen Borsten und braunen Haaren bedeckt, die aus den Achseln der zahlreichen lang geschwänzten und in Granne auslaufenden Schuppen der ganzen Blüte entspringen. Die relativ kurze Röhre öffnet sich über dem Fruchtknoten ohne Übergang breitglockig; die Wand des Fruchtknotens und der Röhre ist auffallend dick, ohne Chlorophyll, dabei in dicke, meist hell- bis rotbraune, manchmal auch gräuliche Watte (wie die Knospen) gehüllt. Auch die Schuppen, doppelt so dicht angeordnet wie bei der Untergattung Gymnocephalus, sind ohne Chlorophyll und schmaler. Die Granne ist dunkel und dürr. Die Blütenröhre verengt sich innen, über die Fruchthöhle gegen den Griffel bis auf eine kleine Nektarrinne, so dass eine Stufe entsteht. Die untersten Staubblätter entspringen auf dieser Stufe und umschließen die Nektarrinne eng; sonst entspringen die Staubblätter bis hin zum glockigen Teil der Blüte. Die Staubblätter sind nicht reizbar, von schwefelgelber bis gelber Farbe. Kronblätter hell- bis goldgelb, auch zitronen- bis schwefelgelb, glänzend. Griffel weißlich- bis hellgelb. Narbenäste 10-14, stets gelb, niemals rot, die Staubbeutel überragend. Befruchtungsverhältnisse uneinheitlich.

Früchte: Kugelig bis elipsoid (bis 2 x 2,5 cm), aus zwei Schichten - einer dünner sehr harten Schicht und einer dickfleischigen, auch bei Vollreife nicht ganz austrocknender Schicht. Stark behaart und borstig. Ihr Ansatzpunkt an der Areole ist nicht der tiefste Punkt des Fruchtknotens sondern etwas seitlich davon. Die Frucht öffnet in einer anderen Weise als bei verwandten Untergattungen: Bei der Reife ist die Frucht voll ausgefüllt; sie öffnet sich von der Ansatzstelle aus mit einem Querriss rings herum, derart, dass sich der Hauptteil der Frucht abhebt und einer kleiner Teil als einer Art Schale an der Areole bleibt. Die leere Fruchthülle ist ein über lange Zeit stabiles Gebilde. Beim Austrocknen abgehobenen Frucht reißt die Wandung ein, mit Bildung von Lappen , die sich nach außen umkrempeln; der Sameninhalt fällt lose in mehreren Phasen aus. Die Früchte beinhalten 300 Korn und mehr, das ist das Doppelte bis Sechsfache der Samenzahl von verwandten Unterarten. Samen: Sehr zahlreich, aus einem basalen Hilum-Micropylar-Bereich (weiter HMB) - wo der Durchmesser am größten ist, der in der Mitte das Micropylarloch trägt, mehr oder weniger konisch verschmälert, etwas spitzhut- bis glockenförmig. Die Höckerung der Samen ist feinen als sonst und die Höcker sind zu feinen Reifen verschmolzen. Die Größe der Samen entspricht etwa der Größe der Kleinsamigen Arten von verwandten Untergattungen, Samengröße zwischen 0,7 mm und 1,2 mm in der Länge und 0,7 mm Ø. Samen hängen in der Frucht an gebündelten Samensträngen (T. Engel hat dies "primäre Vermehrung der Samenanlagen" genannt). Die Testa ist dunkelbraun (bei N. und N. warasii schwarz), feinwarzig fast glatt. Testa von einer durchsichtigen, kaum erkennbaren, aber fest anhaftenden Cuticula überzogen, die nur schwer ohne Beschädigungvon der Testa zu entfernen ist. Die Testahöcker sind konvex und glänzend, meist vierkantig, werden aber durch die Cuticula weitgehend verdeckt; damit erscheint die Testa glatt. "Samenmorphologisch bildet die Untergattung Notocactus eine gut geschlossene Gruppe" (Zitat aus Glaetzle & Prestlé 1986).

Areal: An schwer zugänglichen tiefen Schluchten, Bergen mit Steinabfällen und Blocksteinhalden in Ost-Praguay, in Südbrasilien - Rio Grande do Sul, und vereinzelt auch in Missiones - Argentinien.

(Aus: Gerloff N. & Neduchal J. (2004): Taxonomische Neubearbeitung der Gattung Notocactus. In: INTERNOTO 25 (2))

Synonyme:

  • Eriocactus BACKEB. (→ illegitimer Gattungsname ICN Art. 52.1)
    Backeberg, C. (1941): CACTACEAE — Jahrbücher der Deutschen Kakteen-Gesellschaft, zweiter Teil: S. 76.
  • Notocactus (K. SCHUMANN) FRIC emend. BUXBAUM
    Fric (1928): Cacti Price-List 1928 [3].
  • Parodia ser. Eriospermae F.H.BRANDT
    Brandt, F.H. (1982): Kakteen, Orch. Rundschau 1982(4): 57

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