Dienstag, 16 April 2024
A+ R A-

Notocactus muricatus

  • Notocactus muricatus (Otto ex Pfeiff.) A.Berger ex Backeb. & F.M. Knuth
    Backeberg. C. & Knuth, F. (1936) in: KaktusABC: 254

muricatus HU 780k

Notocactus muricatus HU 780 (Foto: Werner Uebelmann)

Beschreibung:

lm südlichen Brasilien, Rio Grande de Sol, einheimisch.

Körper eiförmig, in fortgeschrittenem Alter unregelmässig säulenförmig, bisweilen eingeschnürt, grün, bisweilen an den Seiten sprossend, am Scheitel etwas eingedrückt. Rippen 16, breit, stumpf, höckerig-gekerbt. Furchen breit und seicht. Dornenpolster eingesenkt. Dornen sehr fein, fast borstenförmig, kaum stechend, ungleich, gelblich oder rotgelb. Randdornen 10 - 14, sehr ausgebreitet, platt angedrückt. Mitteldornen 1-4, abstehend.

Allbekannte, aber doch seltene Art, die oft eine Höhe von mehr als 20 cm bei 4-5 cm Durchmesser erreicht. Die kleinsten Dornen haben eine Länge von 5-6 mm, die grössten von 18 mm.

Blüten von Mai bis Juli, bloß halb so groß, wie die des Echinocactus ottonis, nur etwas über 2,5 cm lang, zu 2-4 erscheinend, vollkommen erblüht tellerförmig ausgebreitet. Röhre von schmutzig-weissgelber Wolle umgeben.
Sepalen gelbgrün. Petalen sehr zahlreich, mehrreihig, lanzettlich, fein gefranst, rein schwefelgelb. Antheren dunkelstrohgelb. Narbenlappen lineallanzettlich purpurrot, in zwei Partien, 5 bis 6 fast fächerartig gestellt, 2- 3 kleiner.

(aus: NOTOCACTUS 4)

Erstbeschreibung:

  • Echinocactus muricatus Otto ex Pfeiff.
    in: Enum. Diagn. Cact. 49: 1837

Neotypus:

  • F.Ritter FR1267 (Brasilien), hinterlegt im Herbar des Palmengartens Frankfurt am Main, D.

Weitere Informationen:

Körper zunächst kugelförmig, im fortgeschrittenem Alter unregelmäßig säulenförmig und an die 20 cm hoch, 3,5 - 6 cm Ø, bisweilen eingeschnürt, grasgrün, manchmal an den Seiten sprossend, am Scheitel etwas eingedrückt, Faserwurzeln. Rippen 16-18, um 1 cm breit und 0,5 cm tief, stumpf, flach höckerig gekerbt und etwas gedreht. Furchen breit und seicht. Areolen eingesenkt, dicht stehend.

muricatus jaguari Foto Gerloff kDornen sehr fein, fast borstenförmig, kaum stechend, ungleich, gelblich oder rotgelb. Randdornen 10-14 (-20), spreizend oder mehr oder weniger angedrückt. Mitteldornen 1-4, bis 1,3 cm lang, abstehend, bernsteinfarben bis weißlich, einer davon, besonders im oberen Teil der Pflanze, kastanienbraun bis rubinrot.
Blüten von Mai bis Juli, nur etwa 3 cm lang und 4,5 cm breit, zu 2-4 erscheinend, vollkommen erblüht tellerförmig ausgebreitet.

Röhre von schmutzig-weißgelber Wolle umgeben. Röhre und Fruchtknoten außen mit hellgrünen, spitzen Schuppen bekleidet, in deren Achseln braune Borsten und weiße Watte. Petalen sehr zahlreich, mehrreihig, lanzettlich, fein gefranst, rein schwefelgelb außen etwas grüngelb. Antheren dunkelstrohgelb. Narbenlappen lineal-lanzettlich purpurrot, in 2 Partien, 5-6 fast fächerartig gestellt, 2-3 kleiner.

Knospen sind weiß bis fuchsrot.

Früchte sind fassförmig, bis 10 mm lang, hellgrün, sie färben sich bei der Reife olivgrün.

Typstandort: Jaguari, Rio Grande do Sul.

Bemerkung G. Schäfer: Notocactus muricatus nimmt im Rahmen der Gruppe um Notocactus ottonis eine Sonderstellung ein. Der von Notocactus ottonis stark abweichende Habitus mit einer für diese Sektion reichen Bedornung, die sehr schmaltrichterförmige Blütenröhre, deren Bekleidung mit mit großen, bleichgrünen Schuppen, die nur unauffällige, weißlichen Wollflöckchen und lange, rotbraune Borsten besitzen, sind für diese Art charakteristisch.
Auch die Form des Samens zeigt, dass N. muricatus "am Rande der Gruppe um Notocactus ottonis" einzuordnen ist und vielleicht eine Übergangsform zu einer anderen Sektion der Untergattung Gymnocephalus darstellt.
In der Kultur macht Notocactus muricatus auf eigener Wurzel einige Schwierigkeiten.

Notocactus muricatus bei Jaguari (Foto: Norbert Gerloff)

Synonyme:

  • Malacocarpus muricatus Britton & Rose
    in: Cactaceae (Britton & Rose) 3: 194, fig. 207 (1922)
  • Parodia muricata (Otto ex Pfeiff.) Hofacker
    in: Cactaceae Consensus Init. 6: 12 (1998)
  • Peronocactus muricatus (Otto ex Pfeiff.) Doweld,
    in: Sukkulenty 2(3): 21 (1999)

Weiterführende Literatur

  • Pfeiffer, L. (1837): Enum. Diagn. Cact. 49
  • Backeberg. C. & Knuth, F. (1936): KaktusABC 254
  • Britton & Rose (1922): Cactaceae 3: 194
  • Hofacker, A. (1998): Cactaceae Consensus Init. 6: 12
  • Doweld, A. (1999): Sukkulenty 2: 21

Kommentare (0)

Bisher wurden hier noch keine Kommentare veröffentlicht
Gattung Acanthocephala ("Brasilicactus")
„Bildet kurzröhrige, kleine Blüten mit bestacheltem Ovarium und Frucht. Sie haben nichts mit Notocactus zu tun.“ (Aus: Backeberg 1938).
Gattung Brasiliparodia
"Der Körper ist kugelförmig und weicher wie bei Notocactus. Die Rippen sind sehr zahlreich, wenige Millimeter hoch und kaum eingekerbt. Die Höcker sind rund und Mamillen ähnlich. Die Dornen sind zahlreich, nadelförmig und stechend. Der Mitteldorn ist dunkler und meist stark hakenförmig." (Aus: Ritter 1979)
Gattung Eriocephala ("Eriocactus")
"Während Notocactus in meinem Sinne keinen Wollscheitel bildet, roten Griffel und schlaffe, bei der Reife größtenteils hohl werdende und in die Länge wachsende Früchte hat, zeigt Eriocephala eine volle Beere, einen Wollscheitel, große flattrige Blüten und gelben Griffel bzw. Narben". (Aus: Backeberg 1938)
Gattung Wigginsia ("Malacocarpus")
„Als Salm-Dyck das Genus Malacocarpus aufstellte, bezog er darin nur Pflanzen aus der Formengruppe seines Typus ein, d.h. mit fast zentralständigen, kurzen Blüten; Griffel bzw. Narben rot; Röhre stark bewollt; Ovarium beschuppt, wollig und beborstet; Früchte weich und beerenartig; bei der Reife ± aus dem stets vorhandenen, im Alter zunehmenden Wollscheitel hervortretend. Die Pflanzen sind breitrund, kugelig oder in zwei Fällen auch stärker länglich; gewöhnlich wachsen sie einzeln.“ (Aus: Backeberg 1959)

Translate

csnlenfrhuptes

Suche

 Anmeldung

Angemeldet bleiben

       

Aktuelle Zeitschrift:

  • INTERNOTO-Heft 1/2024

    Aus dem Inhalt: Graham Charles: Eriocephala lenninghausii – „goldene“ Juwelen an steilen Klippen (Seite 3-8) Sergio Klein und Gustavo Garabelli: Notocactus brederooianus Prestlé (Seite 9-15) Peter Krämer: Ein Blick in alte INTERNOTO-Zeitschriften - 1989 (Seite 16-20) Dr. Wolf-Rainer Abraham: Bemerkungen zu Notocactus submammulosus (Lem.) Backeberg (Seite 21-32)