Donnerstag, 28 März 2024
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Notocactus brederooianus Prestlé

Notocactus brederooianus PR 81Bedeutung des Namens:  benannt nach A. Brederoo, Mitarbeiter von A. Buining

Erstbeschreibung:

Prestle, Karl-Heinz (1985): Notocactus brederooianus - Succulenta 64 (3): 84 - 87.

Beschreibung:

Körper einfach, kugelförmig bis birnenförmig, 7 bis 10 cm hoch und 6 bis 8 cm im Ø, grün. Das Wurzelsystem hat eine Faserstruktur (Oberflächenwurzeln). Der Körper ist sehr dicht bedeckt mit einer Bedornung aus milchweißen Randdornen und rotbraunen Mitteldornen, wodurch die Pflanze ein scopa-ahnliches Aussehen hat. Der Scheitel ist flach; der Wachstumspunkt ist ungefähr 0,5 cm eingesenkt und bedeckt mit langen, weichen, nicht stechenden, dunkelbraunen Dornen. Rippen 20 bis 22, etwas gedreht, 0,9 bis 1,0 cm breit und 0,2 bis 0,7cm hoch, zwischen den Areolen leicht kinnförmig erhöht.

Areolen rund, ungefähr 1,5 mm Ø, braun, im Neutrieb mit viel weißer Areolenwolle, wodurch die Areole ungefähr 3mm groß aussieht. Nach einigen Jahren verkahlend. Bei einer normal wachsenden Pflanze soll der oberste zwei Drittel Teil der Areolen viel Areolenwolle besitzen. Der gegenseitige Abstand der Areolen auf der Rippe beträgt 3 mm.

Dornen: alle Dornen sind weich, biegsam und nicht stechend. Randdornen 35 bis 40, strahlenförmig, variierend in der Länge von 5 bis 10 mm, milchweiß. Mitteldornen 6, sehr biegsam, vom Körper abstehend, dunkel rotbraun; davon sehr auffällig, gebogen oder gekrümmt, 13 bis 18 mm lang, die anderen Mitteldornen sind 10 bis 12 mm lang und etwas heller in der Farbe. Auf dem Scheitel decken die Mitteldornen den Wachstumspunkt ab.

Knospen entspringen an der Seite des Scheitels, ungefähr 1,5 cm lang und 1cm breit, etwas spitz zulaufend, mit graubrauner Wolle und einigen braunen Haarborsten.

Blüten trichterförmig, 6 bis 7cm Ø und ebenso hoch, hellgelb, metallisch Blüte des Notocactus brederooianusglänzend, geruchlos. Sie sind mehrere Tage hintereinander offen, sind aber des Nachts geschlossen. Receptaculum und Pericarpellum grün, bedeckt mit grauer Wolle und einigen langen braunen Haarborsten, Die Receptaculumwand ist an der Innenseite rötlich, nach oben hin geht sie ins gelbliche über. Staubfäden 12 mm lang, gelb. Die untersten mit einem schwach rötlichem Fuß. Die Staubgefäße sind bis 12 mm hoch in die Receptaculumwand implantiert und reichen bis auf die Höhe der Narbe. Staubbeutel kräftig, ockergelb und sehr reich an Blütenstaub. Griffel kräftig, 25 mm lang und 1mm Ø, vollkommen rot. Narbe kräftig, aufrecht stehend, mit 10 purpurroten Narbenlappen von je 5 mm Länge. Blütenblätter breit lanzettförmig, 45 mm lang und 7 mm breit, hellgelb, metallisch glänzend, die äußeren Blütenblätter kleiner und an der Außenseite mit einem grünlichen Mittelstreifen. Samenkammer 12mm lang und 5mm breit.

Früchte eiförmig, gelblichgrün, 12 mm lang und 7 mm breit, bedeckt mit hellgrauer Wolle und einzelnen braunen Haarborsten, Fruchtfleisch weiß. Die Blütenreste sitzen sehr fest an der Frucht. Die Frucht platzt vertikal auf und trocknet langsam aus. Die Samen kleben an der Frucht fest und kommen erst frei, wenn die Frucht zerfällt.

Samen mützenförmig, schwarz, ungefähr 1mm lang und 0,8mm breit.

Fundort: Cerro Partido, Dept. Lavalleja, Uruguay.

Holotypus Feldnummer PR 81 hinterlegt im Herbarium der Reichsuniversität von Utrecht.


Literatur:
  • PRESTLÉ, Karl-Heinz (1996): Notocactus brederooianus Prestlé und sein dunkler Begleiter N. obscurus nom. prov. - In: INTERNOTO 17 (2): 66-69

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Gattung Acanthocephala ("Brasilicactus")
„Bildet kurzröhrige, kleine Blüten mit bestacheltem Ovarium und Frucht. Sie haben nichts mit Notocactus zu tun.“ (Aus: Backeberg 1938).
Gattung Brasiliparodia
"Der Körper ist kugelförmig und weicher wie bei Notocactus. Die Rippen sind sehr zahlreich, wenige Millimeter hoch und kaum eingekerbt. Die Höcker sind rund und Mamillen ähnlich. Die Dornen sind zahlreich, nadelförmig und stechend. Der Mitteldorn ist dunkler und meist stark hakenförmig." (Aus: Ritter 1979)
Gattung Eriocephala ("Eriocactus")
"Während Notocactus in meinem Sinne keinen Wollscheitel bildet, roten Griffel und schlaffe, bei der Reife größtenteils hohl werdende und in die Länge wachsende Früchte hat, zeigt Eriocephala eine volle Beere, einen Wollscheitel, große flattrige Blüten und gelben Griffel bzw. Narben". (Aus: Backeberg 1938)
Gattung Wigginsia ("Malacocarpus")
„Als Salm-Dyck das Genus Malacocarpus aufstellte, bezog er darin nur Pflanzen aus der Formengruppe seines Typus ein, d.h. mit fast zentralständigen, kurzen Blüten; Griffel bzw. Narben rot; Röhre stark bewollt; Ovarium beschuppt, wollig und beborstet; Früchte weich und beerenartig; bei der Reife ± aus dem stets vorhandenen, im Alter zunehmenden Wollscheitel hervortretend. Die Pflanzen sind breitrund, kugelig oder in zwei Fällen auch stärker länglich; gewöhnlich wachsen sie einzeln.“ (Aus: Backeberg 1959)

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    Aus dem Inhalt: Graham Charles: Eriocephala lenninghausii – „goldene“ Juwelen an steilen Klippen (Seite 3-8) Sergio Klein und Gustavo Garabelli: Notocactus brederooianus Prestlé (Seite 9-15) Peter Krämer: Ein Blick in alte INTERNOTO-Zeitschriften - 1989 (Seite 16-20) Dr. Wolf-Rainer Abraham: Bemerkungen zu Notocactus submammulosus (Lem.) Backeberg (Seite 21-32)