Donnerstag, 28 März 2024
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Wigginsia langsdorfii

Wigginsia langsdorfii (LEHM.) D.M.PORTER
Taxon xiii. 211 (1964).

langsdorfii Cang Enruz2 HHHWigginsia langsdorfii (Foto: Horst Henssen)

Körper einzeln oder an der Basis etwas sprossend, mit Ablösung und Bewurzelung der Sprosse, dunkel grasgrün,glänzend, hartfleischig, im Blühalter 5-12 cm Durchmesser., im Alter etwa doppelt so lang als dick, Wuchs etwa keulenförmigbis fast umgekehrt eiförmig; Wurzeln faserig; Scheitel etwas eingesenkt, bestachelt; im Blühalter mit flachem Wollscheitel von weißer, sehr feiner Wolle, welche die Stacheln zudeckt.
Rippen im Blühalter 12-24 von ca 5-15 mm Höhe, Kanten stumpf oder nur wenig scharf, Flanken gewölbt, Kanten an den Areolen stark verdickt, auf etwa 3-5 mm tief gekerbt, Kerben nach aufwärts steil, nach abwärts flach, Trennfurchen unten zugespitzt, etwas geschlängelt. Areolen auf der Unterseite der Höcker, in die nächstältere Kerbe hinabreichend, weißfilzig, rundlich, 3-5 mm Durchmesser, 5-12 mm freie Entfernung je nach Alter, Stacheln im Neutrieb blasser oder dunklerbraun, vergrauend, schwarz oder dunkelbraun gespitzt, Randstacheln nadelförmig, die unteren auch pfriemlich, bei Jungpflanzen sehr fein, 8-10, mehrere mm lang, seitwärts gerichtet, später 6-10 von ca. 10-25 mm, gerade oder etwas verbogen, rings um die Areolen, seitwärts bis etwas ausseits gerichtet,die unteren die dickeren; Mittelstacheln in der Jugend fehlend oder nur ein kürzerer, später ein abstehender, meist gerader, seltener nach oben gebogener von 15-30 mm Länge, stärker als alle Randstacheln, zuweilen bis 4 Mittelstacheln.
Blüten weit ausgebreitet, geruchlos, etwa 30-35 mm lang und ebenso weit geöffnet. Fruchtknoten weiß, fast keulenförmig, ca 5 mm lang, mit verschwindend kleinen Schüppchen und langer weißer Wolle, ohne Borsten. Nektarrinne ca 1 mm lang und sehr eng, rosa, mit sehr wenig Nektar. Röhre schmal trichterig, ca 13 mm lang, oben 5 mm weit, untere Hälfte intensiv purpurn, obere blaß gelb, außen gelblich, mit schmalen grüngelben, rotbraun gespitzten Schüppchen, mit reichlich weißer Wolle und je einer weichen rotbraunen Borste außer den untersten Areolen. Staubfäden hellgelb, im purpurnen Röhrenteil purpurn, 4-7 mm lang, die längeren oben, Insertionen bis zum Saum, Beutel hellgelb, Pollen blaß. Griffel mit den Narben zwischen den Beuteln oder sie etwas überragend, blaß gelb, Ende auch rötlich; etwa 6 kaum gespreizte, 2 mm lange rotbraune bis dunkelrote Narbenlappen. Kronblätter etwa 13-17 mm lang, 2-3 mm breit, umgekehrt lanzettlich, zitrongelb (Farbe 1,5).
Frucht tonnenförmig, oben stumpfer, grün, zuletzt blaß, nie rot, 7-10 mm lang, 5-6 mm dick, sehr dünnwandig, in dichte weiße Wolle gehüllt, feine blasse Schüppchen, Frucht vertrocknet im Scheitel. Samen glockenförmig,schwarz, matt, sehr fein gehöckert,ca 1 mm lang und breit. Feldnummer FR 1273. Abb. 145.

(aus Ritter, Kakteen in Südamerika Bd.1)

Bedeutung des Namens: Grigorij I. Langsdorf (1774-1852) unternahm Forschungsreisen in den Matto Grosso

Erstbeschreibung:

  • Cactus langsdorfii LEHM.
    Lehm., (1826): Index Sem. Hort. Bot. Hamburg 17

Synonyme:

  • Melocactus langsdorfii (LEHM.) DE CANDOLLE
    de Candolle, A.P., (1828): Prodr. 3: 461.
  • Echinocactus langsdorfii (LEHM.) LINK & OTTO
    Link & Otto (1831): Icon. Pl. Rar. 79, t. 40.
  • Malacocarpus langsdorfii (LEHM.) BRITTON & ROSE
    Britton & Rose (1922): Cactaceae 3: 199, fig. 217. (→ inkorrekter Gattungsname ICN Art. 11.4)
  • Notocactus langsdorfii (LEHM.) KRAINZ
    Krainz, H. (1966): Kakteen And. Sukk. xvii. (10): 195
  • Parodia langsdorfii (LEHM.) D.R.HUNT
    Hunt, D.R. (1997): Cactaceae Consensus Init. 4: 6.
  • Ritterocactus langsdorfii (LEHM.) DOWELD
    Doweld, (2000): Sukkulenty 3 (1-2): 60.
  • Notocactus langsdorfii (LEHM.) KRAINZ f. eddiewarasii GERLOFF
    Gerloff, N. (1996): Minimus (2): S. 6 – 12

Weitere Informationen:

Körper: erst flach kugelig, ab 7 Jahren keulenförmig, einzeln oder sprossend, bis 20 cm hoch und 12 cm Ø; Epidermis blau- bis grasgrün; Scheitel nicht eingesenkt, reichlich bedornt und mit dichter weißer, kurzer  Wolle bedeckt. Rippen 12 bis 24, 5 mm bis 15 mm hoch mit stumpfen Kanten; Flanken gewölbt; Kanten um die Areolen verdickt; auf den Unterseiten der Höcker bis 4 mm tief eingekerbt, Abstand 5 bis 10 mm, 4 bis 8 mm Ø;
Dornen zunächst blass rosa/braun bis dunkelbraun, später vergrauend, spreizend starr; Mitteldornen bis 4, wenig kräftiger als die Randdornen, stechend mit dunkler Spitze, 10 mm bis 25 mm lang im Extremfall bis 43 mm; 6 bis 14 Randdornen, dünn, nadelförmig, zu den Seiten gerichtet, später etwas abstehend oder gebogen, 8mm bis 15 mm lang.
Blüten: scheitelnah, geruchlos, bis 40 mm breit und 35 mm lang, Blütenblätter bis 17 mm lang und 3 mm breit, umgekehrt lanzettförmig, zitronengelb. Fruchtknoten fast keulenförmig, ca. 5 mm lang, mit weißer Wolle bekleidet; Nektarrinne sehr eng, rosa mit wenig Nektar; Röhre schmal trichterförmig, unten um 4 mm breit und 13 mm lang, unten intensiv purpurn, oben 6 mm breit, gelb, außen mit spitzen Schuppen, weißer Wolle und einer roten Borste; Staubfäden oben hellgelb, unten purpurn, 4 mm bis 7 mm lang, bis zum Saum in die Röhrenwand inseriert; Griffel weißlich, bis 16 mm lang, 6 bis 8  kaum gespreizte Narbenlappen, 2 mm lang, rosa bis hellrot. Frucht: tonnenförmig, trocken weißlich, nie rot, 7mm bis 12 mm lang, um 5 mm dick, längs öffnend, in weiße Wolle gehüllt.
Samen: glockenförmig, schwarz, glänzend, fein gehöckert, ca. 1 mm breit und lang. Standort: auf flachen Steinplatten oder neben den Steinen.
Typstandort: Guaiba bis Butia und Mariana Pimentel, ebenalls bei Encruzilhada, Cangucu, Pinheiro Machado RdS Brasilien FR 1273, Gf 2, Gf 99

Literatur:

  • Gerloff, N. (1993): Die Malacocarpen in Rio Grande do Sul - INTERNOTO 14 (1) S. 27 - 39.
  • Gerloff, N. & Neduchal, J. (2004): Taxonomische Neubearbeitung, INTERNOTO 25 (2)
  • Gerloff, N. (2006): N. langsdorfii var. leprosorum - INTERNOTO 27 (1) S. 3 - 13

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Gattung Acanthocephala ("Brasilicactus")
„Bildet kurzröhrige, kleine Blüten mit bestacheltem Ovarium und Frucht. Sie haben nichts mit Notocactus zu tun.“ (Aus: Backeberg 1938).
Gattung Brasiliparodia
"Der Körper ist kugelförmig und weicher wie bei Notocactus. Die Rippen sind sehr zahlreich, wenige Millimeter hoch und kaum eingekerbt. Die Höcker sind rund und Mamillen ähnlich. Die Dornen sind zahlreich, nadelförmig und stechend. Der Mitteldorn ist dunkler und meist stark hakenförmig." (Aus: Ritter 1979)
Gattung Eriocephala ("Eriocactus")
"Während Notocactus in meinem Sinne keinen Wollscheitel bildet, roten Griffel und schlaffe, bei der Reife größtenteils hohl werdende und in die Länge wachsende Früchte hat, zeigt Eriocephala eine volle Beere, einen Wollscheitel, große flattrige Blüten und gelben Griffel bzw. Narben". (Aus: Backeberg 1938)
Gattung Wigginsia ("Malacocarpus")
„Als Salm-Dyck das Genus Malacocarpus aufstellte, bezog er darin nur Pflanzen aus der Formengruppe seines Typus ein, d.h. mit fast zentralständigen, kurzen Blüten; Griffel bzw. Narben rot; Röhre stark bewollt; Ovarium beschuppt, wollig und beborstet; Früchte weich und beerenartig; bei der Reife ± aus dem stets vorhandenen, im Alter zunehmenden Wollscheitel hervortretend. Die Pflanzen sind breitrund, kugelig oder in zwei Fällen auch stärker länglich; gewöhnlich wachsen sie einzeln.“ (Aus: Backeberg 1959)

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    Aus dem Inhalt: Graham Charles: Eriocephala lenninghausii – „goldene“ Juwelen an steilen Klippen (Seite 3-8) Sergio Klein und Gustavo Garabelli: Notocactus brederooianus Prestlé (Seite 9-15) Peter Krämer: Ein Blick in alte INTERNOTO-Zeitschriften - 1989 (Seite 16-20) Dr. Wolf-Rainer Abraham: Bemerkungen zu Notocactus submammulosus (Lem.) Backeberg (Seite 21-32)