Donnerstag, 28 März 2024
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Notocactus herteri f. pseudoherteri

  • Notocactus herteri (WERDERM.) BUINING & KREUZ. f. pseudoherteri (BUINING) HERM
    Herm, K. (1989): Notocactus herteri Werdermann forma pseudoherteri (Buining) Herm comb. nov. - In: Internoto 10(2): 39

pseudoherteri HU 342 Foto Buining k

Notocactus herteri f. pseudoherteri HU 342 (Foto: A.F.H. Buining)

Beschreibung:

Abgeflachter, runder, grüner, faserig wurzelnder Körper, bis zu 20 cm Durchmesser und 12 cm Höhe, mit tiefem dornenlosen Scheitel. Ca. 26 Rippen, 2,0 - 2,5 cm breit an der Basis und 2,0 - 2,2 cm hoch und bis zu 2,5 cm abstehend, in vorspringende kinnartige Höcker unterteilt. Die 6 - 8 mm langen und 5 - 6 mm breiten Areolen haben zunächst einen kurzen, weißlichen Filz, werden aber bald nackt und sinken zwischen die Höcker ein. Ca. 14 zunächst dunkelbraune Dornen, die später grau werden, mit einem flachen Punkt, angeordnet in 5 seitlichen Paaren, bis zu 2,3 cm lang, mehr oder weniger gegen den Pflanzenkörper gelehnt oder unten aufgerichtet, ein Dorn etwas weicher und kürzer als die seitlichen an der Spitze und am Boden der Areolen; 4 kreuzförmige Mitteldornen, etwas stärker als die seitlichen, unten etwas verdickt, bis zu 3 cm lang.

pseudoherteriDie Blume öffnet sich bis zu 5 cm Länge und 5,0 - 5,6 cm Breite, selbstbefruchtend. Das Perikarpell ist 6 mm hoch und innen 5 mm breit, die Achseln der Schuppen haben braune Wolle und eine einzige schwarze Borste, das Nektarium ist 1,0 - 1,5 mm lang, Staubblätter mit bis zu 1 cm langen Fäden, mit ovalen, 1 mm langen, sehr gelben Staubbeuteln, geteilt in 2 Gruppen. Die untere Gruppe richtet sich etwa 3 mm direkt über das Nektarium und teilweise den Griffel umhüllend auf, die obere richtet sich etwa 4 mm über der unteren Gruppe, ebenfalls etwa 3 mm und zur Narbe neigend auf, die Röhrenwand ist frei von Staubfäden, 5 - 6 mm bis zur Blumenkrone. Griffel einschließlich Narbenlappen 26 mm lang und 1,75 - 2,0 mm dick, 12 Narbenlappen, purpurfarben, 3 - 4 mm lang. Am Receptaculum reichlich braune Wolle und schwarzbraune Borsten. Die blaßgelben Blütenblätter bilden eine lanzettförmige breite Spitze, 30 mm lang und 6 mm breit. Die Frucht, zunächst eine weiche, rötliche Beere, bis zu 17 mm lang, 13 mm breit, mit weißer bis bräunlicher Wolle und einigen wenigen braunen borstigen Dornen, bei Reife schrumpfend. Die Blüte bleibt erhalten.

N. herteri f. pseudoherteri
(Am Standort / Foto: N. Gerloff)

Die Frucht enthält 450 kappenförmige, fast rundliche Samen, 1,2 - 1,3 mm x 0,9 - 1,0 mm, mit schwarzer Testa, fein gekörnt, matt glänzend, Hilum abgeflacht, rundlich, weiß mit wenigen warzigen Vorsprüngen; Funiculus und Mikropyle eingesunken in der Nabel-Strophiola. Der Samenmantel hüllt den Nabel wie ein Spinngewebe ein; der Samen hat kein Endosperm; der Embryo hat zwei Keimblätter.

Die Pflanze wurde von Leopoldo HORST und mir am 30. August 1968 im Südwesten von Livramento Rivera in Uruguay gefunden, nahe der brasilianischen Grenze. Zunächst war daran gedacht, daß es sich um eine sehr breite Spezies von N. herteri ziemlich südlich vom üblichen Standort handelt. Sie wächst auf den östlichen Abhängen der Cuchilla Negra in 150- 200 m Höhe, zwischen Gras auf offenen felsigen Stellen, zusammen mit N. buiningii, N. (Malacocarpus) sellowii und einer Form von Frailea pumila. Jedoch wiesen ihre gelben Blumen später darauf hin, daß es sich um eine separate Spezies handelte.

(Übersetzung des englischen Textes der Erstbeschreibung aus Internoto 10(2): 39 1989)

Erstbeschreibung/Basionym:

  • Notocactus pseudoherteri BUINING
    Buining (1971): Natl. Cact. Succ. J. 26: 2
    Holotypus: L.Horst & W. Uebelmann HU342 (Brasilien-Uruguay), interlegt im Herbarium der Staatsuniversität Utrecht/NL

Synonyme:

  • Parodia herteri (WERDERMANNN) N.P.TAYLOR p.p.
    Taylor, N.P. (1987): Bradleya 5: 93

Weiterführende Literatur:

  • Buining & Kreuz. (1950): Succulenta (Netherlands) 17
  • Buining (1971): Natl. Cact. Succ. J. 26: 2
  • Doweld (1999): Sukkulenty 2(3): 22
  • Gerloff, N. & Neduchal, J. (2004): Internoto 25(2): 60
  • Herm, K. (1989): Internoto 10(2): 39
  • Kreuzinger, K.G. (1935): Verzeichnis amerikanischer und anderer Sukkulenten mit Revision der Systematik der Kakteen 20
  • Schäfer, G. (1979): Kakteen Sukkulenten (Dresden) 54
  • Taylor, N.P. (1987): Bradleya 5: 93
  • Werdermann, E. (1936): Revista Sudamer. Bot. 3(4/6): 143 (t. 3)

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Gattung Acanthocephala ("Brasilicactus")
„Bildet kurzröhrige, kleine Blüten mit bestacheltem Ovarium und Frucht. Sie haben nichts mit Notocactus zu tun.“ (Aus: Backeberg 1938).
Gattung Brasiliparodia
"Der Körper ist kugelförmig und weicher wie bei Notocactus. Die Rippen sind sehr zahlreich, wenige Millimeter hoch und kaum eingekerbt. Die Höcker sind rund und Mamillen ähnlich. Die Dornen sind zahlreich, nadelförmig und stechend. Der Mitteldorn ist dunkler und meist stark hakenförmig." (Aus: Ritter 1979)
Gattung Eriocephala ("Eriocactus")
"Während Notocactus in meinem Sinne keinen Wollscheitel bildet, roten Griffel und schlaffe, bei der Reife größtenteils hohl werdende und in die Länge wachsende Früchte hat, zeigt Eriocephala eine volle Beere, einen Wollscheitel, große flattrige Blüten und gelben Griffel bzw. Narben". (Aus: Backeberg 1938)
Gattung Wigginsia ("Malacocarpus")
„Als Salm-Dyck das Genus Malacocarpus aufstellte, bezog er darin nur Pflanzen aus der Formengruppe seines Typus ein, d.h. mit fast zentralständigen, kurzen Blüten; Griffel bzw. Narben rot; Röhre stark bewollt; Ovarium beschuppt, wollig und beborstet; Früchte weich und beerenartig; bei der Reife ± aus dem stets vorhandenen, im Alter zunehmenden Wollscheitel hervortretend. Die Pflanzen sind breitrund, kugelig oder in zwei Fällen auch stärker länglich; gewöhnlich wachsen sie einzeln.“ (Aus: Backeberg 1959)

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