Donnerstag, 28 März 2024
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Wigginsia horstii

  • Wigginsia horstii F. RITTER
    Ritter, F. (1979): Kakteen Südamerika 1: 199-200

horstii HHH
Wigginsia horstii (Foto: Horst Henssen)

Körper einzeln, kuglig, im Alter verlängert, grün, im Blühalter 5-9 cm dick. Rippen: im Blühalter 18-26 von 4-8 mm Höhe, ungehöckert bis wenig gehöckert, mit ziemlich stumpfen Kanten. Weißer flacher Wollscheitel. Areoöen rund, weißfilzig, 2-5 mm Durchmesser, 3-7 mm freie Entfernung, auf den Hökkern, wenn solche vorhanden.
Stacheln gerade und starr, Randstacheln 14-24 von 3-7 mm Länge, am oberen Areolenrand fehlend, anliegend, weiß, die stärkeren mit dunklen Enden, sehr ungleich an Stärke, die feineren fast haarförmig, die stärksten pfriemlich, Mittelstacheln 1 oder 2-3 übereinander, abstehend, im Alter zuweilen 4-6 halb ausseits divergierend, alle 1-3 cm lang, unten hell, nach oben schwarz oder dunkelbraun, pfriemlich; Jungpflanzen sind dicht bestachelt ohne Mittelstacheln.
Blüten 2 Tage öffnend, 32-40 mm lang und 25-35 mm weit offen, geruchlos. Fuchtknoten weißlich, 5-6 mm lang und 3 mm dick, mit winzigen blassen, rot gespitzten Schüppchen und in lange weiße Wolle gehüllt, borstenlos. Nektarrinne 1- 1,5 mm lang, sehr eng, mit sehr wenig Nektar. Röhre 11-15 mm lang, trichterig, die unteren 2/3 rot, das obere Drittel hellgelb, außen hellgelb, Schuppen sehr schmal, lange weiße Wolle, ohne Borsten. Staubfäden im roten Röhrenbereich rot, oben blaßgelb, alle 5 mm lang, Insertionen bis 1,5 mm unter dem Saum. Griffel blaßgelb, 18-20 mm lang, wovon 1 mm auf die ca 9 blaß- bis dunkelrotbraunen zusammengeneigten Narbenlappen kommen; Kronblätter 10-20 mm lang, 2,5-5 mm breit, goldgelb (Farbe 2), umgekehrt lanzettlich, die äußeren oben stumpf und gezackt.
Früchte rot oder grünlich, 8 mm lang, 4 mm dick. Samen ca. 1 mm lang und breit, glänzend schwarz, fast glatt, sonst wie andere WIGGINSIA-Samen.
Typusort: Mine CAMAQUA, Rio Grande do Sul. Gefunden von den Herren Heinrich BÜNEKER und Leopold HORST und von mir 1965. Nr. FR 1402a.

(aus: Ritter, F.: Kakteen in Südamerika Bd.1)

Synonyme:

  • Notocactus neohorstii S.THEUN.
    Theunissen, S. (1981): Succulenta (Netherlands) 60(6): 142
  • Parodia neohorstii (S.THEUN.) N.P. TAYLOR
    Taylor, N.P. (1987): Bradleya 5: 93
  • Peronocactus neohorstii (S.THEUN.) DOWELD
    Doweld, (1999): Sukkulenty 2(3): 21W. horstii var. juvenaliformis HU 21 (Foto: NG)
  • Notocactus neohorstii S.THEUN. var. prestlei N. GERLOFF
    Gerloff, N. (1995): Internoto 16(1): 4

Weitere Informationen:

Körper: einzeln, kugelig, im Alter verlängert, grün, ab 4 cm blühfähig, bis 9 cm breit und 15 cm hoch, Scheitel: flach, durch dicke Wollkappe etwas nach oben gewölbt, Faserwurzeln; Rippen:18-26, stumpf im Querschnitt, halb so tief wie breit, 7-13 mm breit.
Areolen: rund, 2-5 mm im Ø, 3.7 mm von einander entfernt, Blühareolen werden dicker, ihre Wolle bedeckt den ganzen Scheitel.
W horstiiDornen: starker Kontrast zwischen nadelförmigen, dunklen Mitteldornen und weißen, feinen Randdornen, Randdornen: 12-24, sehr fein, die oberen fast haarförmig, alle zu den Seiten weisend, anliegend, 20-30 mm lang, Mitteldornen: 1-3, übereinander stehend, weißlich bis dunkel bespitzt oder ganz braun mit schwarzer Spitze, 10-30 mm lang.
Blüten: erscheinen scheitelnah in mehreren Schüben, schwefelgelb( aufgehellt bis intensiv), glänzend, bis 25 mm lang, 40 mm breit, nur 2-4 Tage offen, im Schlund orange bis rot, Fruchtknoten weißlich, 3 mm breit und etwas mehr hoch, in dünne weiße Wolle gehüllt, ohne Borsten, Staubblätter bis 6 mm lang, oben gelb und unten rötlich, inseriert bis an die Röhrenwand, kürzer als der Fuß der Narbe, Staubbeutel blassgelb, Röhre 11-15 mm lang, eng trichterförmig, oben bis 12 mm breit, bekleidet mit kleinen grünlichen, spitzen und schmalen Schuppen, aus deren Achseln weiße Wolle entspringt, Nektarrinne eng, bis 1,5 mm tief, ein wenig Nektar vorhanden, Blütenblätter schmal lanzettlich, bis 17 mm lang und 2,5 mm breit, teilweise spitz oder rundlich endend, Griffel blassgelb, bis 20 mm lang, Narbenäste 9, braunrot, hellrot bis dunkelrot, teilweise sehr kurz, 1 mm,
Frucht: erscheint 6 Monate nach der Blüte, eine 5 mm dicke und 7 mm lange Beere, schmutzig grau bis rötlich, enthält 25-30 Samen.
Samen: mattschwarz, mützenförmig, 0,8 mm lang und breit, HM-Bereich schief und gewölbt, Testazellen hexagonal, erhaben, relativ glatte Oberfläche, Bandstrukturen in den Furchen zwischen Testazellen deutlich ausgebildet.
Vorkommen: in der Nähe von Moospolstern und Verwitterungssubstrat mit spärlichem Grasbewuchs auf Felsplateaus.
Typstandort: Heutzutage nur noch in kleinen Populationen zu finden um die Minas do Camaqua, Rio Grande do Sul, Brasilien.

(Aus: Theunissen, Sjef (1981): Noto-nieus - Succulenta 60 (6) : 140 - 142)

(Standortaufnahme aus dem Camaqua-Becken)

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Gattung Acanthocephala ("Brasilicactus")
„Bildet kurzröhrige, kleine Blüten mit bestacheltem Ovarium und Frucht. Sie haben nichts mit Notocactus zu tun.“ (Aus: Backeberg 1938).
Gattung Brasiliparodia
"Der Körper ist kugelförmig und weicher wie bei Notocactus. Die Rippen sind sehr zahlreich, wenige Millimeter hoch und kaum eingekerbt. Die Höcker sind rund und Mamillen ähnlich. Die Dornen sind zahlreich, nadelförmig und stechend. Der Mitteldorn ist dunkler und meist stark hakenförmig." (Aus: Ritter 1979)
Gattung Eriocephala ("Eriocactus")
"Während Notocactus in meinem Sinne keinen Wollscheitel bildet, roten Griffel und schlaffe, bei der Reife größtenteils hohl werdende und in die Länge wachsende Früchte hat, zeigt Eriocephala eine volle Beere, einen Wollscheitel, große flattrige Blüten und gelben Griffel bzw. Narben". (Aus: Backeberg 1938)
Gattung Wigginsia ("Malacocarpus")
„Als Salm-Dyck das Genus Malacocarpus aufstellte, bezog er darin nur Pflanzen aus der Formengruppe seines Typus ein, d.h. mit fast zentralständigen, kurzen Blüten; Griffel bzw. Narben rot; Röhre stark bewollt; Ovarium beschuppt, wollig und beborstet; Früchte weich und beerenartig; bei der Reife ± aus dem stets vorhandenen, im Alter zunehmenden Wollscheitel hervortretend. Die Pflanzen sind breitrund, kugelig oder in zwei Fällen auch stärker länglich; gewöhnlich wachsen sie einzeln.“ (Aus: Backeberg 1959)

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    Aus dem Inhalt: Graham Charles: Eriocephala lenninghausii – „goldene“ Juwelen an steilen Klippen (Seite 3-8) Sergio Klein und Gustavo Garabelli: Notocactus brederooianus Prestlé (Seite 9-15) Peter Krämer: Ein Blick in alte INTERNOTO-Zeitschriften - 1989 (Seite 16-20) Dr. Wolf-Rainer Abraham: Bemerkungen zu Notocactus submammulosus (Lem.) Backeberg (Seite 21-32)