Samstag, 20 April 2024
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Untergattung Neonotocactus

Typus:

  • Notocactus mammulosus (Lemaire 1838) Berger ex Backeberg 1959

Literatur:

  • Neduchal, J.: Notocactus - Bilanz 1998: Neu-Isenburg 1999, S. 20 - 21.

N. mammulosusBeschreibung:

Körperbau: Es kommen verschiedene Körperformen vor. Pflanzen zumeist hartfleischig, die Gruppe um N. mammulosus wächst überwiegend in wiesigen Landschaftsformen, die Gruppe um N. mueller-melchersii im felsigen Terrain, flachen, fast nackten Felsplatten.
Rippen: Zumeist dreieckig bis bogenförmig im Querschnitt, nicht selten in Höcker gegliedert, diese dann um die Areolen verdickt. Manchmal erreichen die Täler zwischen den Höckern die Rippenfurche. Bei der Gruppe um N. mueller-melchersii ist die Rippenstruktur ausgeprägter.
Blütenschnitt Notocactus mammulosus fa. marmarajaAreolen: Breitrund bis rund, auf der oberen Flanke eines Höckers vertieft sitzend, weißwollig aber rasch verkahlend und verschmutzend.
Dornen: Die Mitteldornen (bis 6 an der Zahl) entwickeln sich zu kräftigen Nadeln, pfriemartiges und stechendes Schutzkleid, oft gebogen, später verbleichend.

Blüten: Die Blüten sind bereits in der Seitenansicht, trotz der starken Wollbildung, auffallend breit. Die Blütenröhre erweitert sich unmittelbar über dem Fruchtknoten breit schüsselförmig oder mindestens breit trichterig . An der Umbiegestelle stehen die Staubblätter steil, nur aus der Blütenröhre entspringend, zuerst griffelwärts, dann auswärts gebogen. Die tangential entspringende s. g. zweite Staubblattgruppe fehlt. Die Basen der innersten Blütenhüllblätter sind mit der Blütenröhrenwand bis zur Umbiegung der Blütenröhre dicht oberhalb des Fruchtknotens verwachsen. Die Pflanzen sind - bis auf wenige Ausnahmen - selbststeril. N. mueller-melchersiiDie Blüten öffnen erst ca. 2 Stunden nach dem Höchststand der Sonne und schließen erst spät nachmittags wieder.

Früchte: Bei der Untergattung verlängern sich die Früchte im Vollreifestadium im basalen Abschnitt stark und hängen schlaff über. Beim Abbrechen entsteht eine basale Öffnung. Die Frucht ist ursprünglich grün und entwickelt sich durch die Streckung zu einem schlauchartigem Gebilde. Samen, die sich ursprünglich im oberen Fruchtbereich befanden, fallen nach der Reife und Austrocknung der Samenstränge leicht aus.
Samen: Die, wie bei der Untergattung Malacocarpus, breit, glockenförmigen Samen haben oft am Rand ein dick polsterförmigesHilum. Verbreitungskarte der UG Neonotocactus Autor N. GerloffDieser wulstige Rand des Hilums ist wichtiges Merkmal der Untergattung. Die Arillushaut ist in winzige sternförmige Teilchen zerlegt, die den Spitzen der Testawarzen aufsitzen. An der Keimseite ist der Samen dieser UG abgeplattet oder gerundet und von ockergelber Farbe .

Standort: Argentinien (vom Süden bis auf die Höhe von Buenos Aires), Uruguay und Rio Grande do Sul aus Brasilien (bis ca. auf die Höhe von Cacapava, Porto Alegre).

Übergangsarten zur Gattung Neonotocactus:

Blüten öffnen früher, ca. 1 Stunde vor den Pflanzen der Gruppe um Notocactus mammulosus, bezogen auf den Höchsstand der Sonne.

  • Notocactus mammulosus var. brasiliensis Havlíček
    Kaktusy (Brno) 16(1): 5 (-7) (1980)

mammulosus var brasiliensis HU802 Teildia45 UebelmannNotocactus mammulosus var. brasiliensis HU 802 (Foto: Werner Uebelmann)

Körper dunkelgrün, im Alter dünn-zylindrisch (Durchmesser um 4cm, über 10cm lang) auswachsend, sprosst selten. Knospen weiß bekleidet - dadurch auch die Blüten hell bewollt. Rippen weniger gehöckert, mit mehr in Filz gekleideten Areolen. Die juvenilen Dornen wecken mit den dunkleren Spitzen den Eindruck eines rosa behauchten Körpers, sie sind dunkler als beim Typus der Art. Blüten kleiner, goldgelb.

(aus Gerloff, G. & Neduchal, J. Internoto 25(2): 109 (2004))

Holotypus: hinterlegt von R.Havlicek im Herbarium der Med. Fakultät der Universität in Plzen (Pilsen)/CZ

Synonyme:

  • Parodia mammulosa subsp. brasiliensis (Havlíček) Hofacker
    in: Cactaceae Consensus Init. 6: 11 (1998)
  • Ritterocactus mammulosus subsp. brasiliensis (Havlíček) Doweld
    in: Sukkulenty 1999(2): 22 (1999)
  • Notocactus mammulosus subsp. brasiliensis (Speg.) Lodé
    Cact.-Avent. Int. 98(Suppl.): 7 (2013) (Lodé referenziert hier auf Parodia brasiliensis Speg.; die Erstbeschreibung von Spegazzini zeigt eine Pflanze mit Hakendornen)

Erstbeschreibung:

Ritter, Friedrich (1979): Kakteen in Südamerika, Band 1, Spangenberg: 186 - 187.

Literatur:

Stanislav Stuchlik, Notocactus rauschii van Vliet versus Notocactus spinibarbis Ritter, INTERNOTO, 32/3 S. 73 ff

Beschreibung:

Körper: kugelig, 5 - 7 cm breit, grasgrün, zuweilen etwas sprossend. Rippen 23 - 29, 3 - 8 mm hoch, in Kerben geschnitten, mit Buckeln dazwischen, Areolen: vertieft, mit langem weißen Filz, später verkahlend, 2 – 2,5 mm im Ø, 3 - 4 mm von einander entfernt;

Dornen: nadelförmig, mehr oder weniger gerade, Randdornen 18 - 30, blassgelb, seitwärts gerichtet, anliegend, 4 – 10 mm lang, anliegend;  Mitteldornen: 3 - 5, graubraun, wesentlich stärker, gerade, 8 - 20 mm lang, häufig 4, meist nicht im Kreuz angeordnet, sondern einer nach unten und zwei halb schräg nach unten, einer in der Mite abstehend, öfter auch 2 bis 5. Foto E. Salengue

Blüten: nahe dem Scheitel, geruchlos, trichterförmig, 3 cm lang, 4,5 cm breit, orangegelb, krokusgelbe Fruchtknoten: grün, in dichte weiße Watte gehüllt, kugelig, ca. 5 mm im Ø, Schuppen fast linienschmal, vertrocknend, rotbraun, 1-2 mm lang; Nektarrinne 0,5 – 1 mm hoch, mit Nektar, orange, halb geschlossen durch die basalen Staubfäden; Staubfäden bis 3 mm unter den Rand des Röhrensaumes inseriert; Röhre darüber trichterförmig, ca. 9 mm lang und oben ebenso weit, innen blass orange, außen wie der Fruchtknoten, Schuppen etwas größer, grün mit rotbraunen Enden, Wolle weiß, nach oben bräunlich, dicht wattig, dazu oben weiche braune anliegende Borsten; Griffel blassgelb, 18 mm lang, wovon 2 mm auf die 8 intensiv violettroten Narbenlappen kommen; Frucht: ca. 10 mm lang und 7 mm dick (ohne die Watte), grün mit braun, Fleisch wenig saftig;
Samentyp ähnelt mehr dem vom Neonototyp, 1,2 mm lang und breit, 1 mm dick, am Hilum nicht verbreitert und der Rand der Testa nicht nach außen gebogen, Testa schwarz matt, sehr fein dicht gehöckert, Hilumregion rundlich, etwas über die Testa erhaben, in der Mitte flach oder sehr wenig vertieft und mit der Micropyle, welche nicht oder kaum hervorsteht..
Standort: 12 - 13 km nördlich von Livramento. FR 1379b

Bemerkung:

N. spinibarbis ist nur eine ausgewählte Pflanze des sehr variablen N. rauschii.

 

  • Notocactus submammulosus (Lem.) Backeb. var. minor (R.Kiesling) N.Gerloff & J.Neduchal
    Gerloff & Neduchal (2004) in: Internoto 25(2): 115

N submammulosus 02 left subsp minor GF

Notocactus submammulosus - auf der linken Seite var. minor (Foto: Norbert Gerloff)

Körper einzeln, kugelförmig, olivgrün, bis ca. 4 cm Durchmesser und 2,5 cm hoch, Scheitel ohne Dornen, Rippen ca. 13-16, gerundet, gezackt, Areolen ca. 2-3 pro Rippe, ca. 1 cm voneinander entfernt.

Dornen weißlich, an der Basis rot, Randdornen angedrückt, ca. 6, klein (0,5 cm lang), Mitteldornen 0-2, einer nach oben und der andere nach unten gerichtet, der untere im Allgemeinen größer, beide abgeflacht, starr, 1-1,5 cm lang.
Blüten am Rand des Scheitels, glockenförmig, ± 3 cm lang, mit relativ wenigen, sehr hellgelben (selten roten) Blütenblättern.

Frucht subglobose, ca. 0,8 cm Durchmesser, abgeschnitten, trocken, vollständig von weißen Haaren bedeckt, die oberen Deckblätter mit roten Borsten ca. 1cm lang.

Samen kugelförmig, abgeflacht, in der Nähe des Hilums leicht erweitert, 1-1,2 mm Durchmesser, dunkelbraun, bedeckt von kugelförmigen und faltigen Tuberkeln, Hilum kreisförmig oder in der Nähe der Narbe des Funiculus verengt, mit zentraler Mikropylarpore, die Karunkel nicht hervorstehend.

(Übersetzt aus Cact.Succ.J. 67)

Erstbeschreibung

  • Parodia submammulosa subsp. minor R.Kiesling
    R.Kiesling (1995) in: Cact. Succ. J. (Los Angeles) 67: 15-16 fig

Holotypus

  • R.Kiesling (#4704) hinterlegt im Jardin Exotique de Monaco, Monaco

Isotypus

  • A.Lau L502(Argentinien) hinterlegt im Herbarium von San Isidoro, Buenos Aires, Argentinien

Weitere Informationen:

Wenn man das seit 30 Jahren in Kultur befindliche Material (Lau 502) nimmt, dann sind die Unterschiede zum Typ größer als Kiesling es konstatiert hat. In Klammern submammulosus: Die Varietät ist kleiner und nur bis maximal 9 cm breit ( 15 cm) , die Bedornung ist kürzer und offener, die Blütennarbe ist fast schwarzpurpurn (purpurn).

Typusstandort: Sierra Ancasti; Argentinien

Notocactus submammulosus var. minor L 502 (Fotos: Norbert Gerloff)

Literatur

  • Arechavaleta, J. (1905): Anales Mus. Nac. Montevideo 5: 193
  • Backeb. & Knuth (1936): Kaktus-ABC 255
  • Doweld, A. (1999): Sukkulenty 2(3): 22
  • Gerloff, N. & Neduchal, J. (2004): Internoto 25(2): 115
  • Hofacker, A. (1998): Cactaceae Consensus Init. 6: 11
  • Hosseus, C. (1939): Archivos de la Escuela de Farmacia de la Facultad de Ciencias Medicas de Cordoba 9:127
  • Kiesling, R. (1995): Cact. Succ. J. (Los Angeles) 67(1): 14
  • Lemaire, C. (1839): Cactearum Genera Nova Speciesque Novae 20
  • Spegazzini, C. (1896): Contribucion al estudio de la flora de la Sierra de la Ventena 27
  • Spegazzini, C. (1905): Anales Mus. Nac. Buenos Aires ser. 3, 4: 496

Foto Henßen alamoensis henssen kombi
Notocactus alamoensis PR 235 n. n. (Foto: H. Henssen)

Körper: kugelig, dunkelgrün, in den Vertiefungen zwischen den Rippen heller, Rippen 15-17, mit abgerundeten Höckern zwischen den Areolen, deren Abstand von Mitte zu Mitte 5 mm beträgt. Die Areolen werden zwischen den Höckern flach gedrückt, im Austrieb sind sie wollig, was sich aber schnell verliert.

Dornen: die ~ 9 Randdornen sind rötlichbraun, ~ 4 mm lang, ein Mitteldorn steht stechend vom Körper ab und ist ~ 8 mm lang und in gleicher Farbe wie die Randdornen.

Blüten: wird im Frühjahr ergänzt
Früchte und Samen: Die verlängerte Frucht lässt auf eine Zugehörigkeit zur Gruppe Neonotocactus schließen.
Standort: Die Bezeichnung Alamo als Ort oder Region ist in Brasilien wie auch in Uruguay unbekannt.

  • Notocactus rutilans Däniker & Krainz subsp. veenianus (Vliet) Lodé
    Cact.-Avent. Int. 98(Suppl.): 8 (2013)

rutilans veenianus KleinertNotocactus rutilans subsp. veenianus (Foto: Klaus-Dieter Steinert)

"Körper zylinderförmig, etwa 8 cm Durchmesser und 20 cm hoch, frischgrün; Scheitel überragt von rotbraunen Dornen, eingesenkt, bekleidet mit Wollfilz und Höckerchen; Faserwurzeln. Rippen 20, oben abgerundet, an der Basis 7 mm breit, unterbrochen durch 5 mm tiefe Längsfurchen, unter den Areolen Höcker bildend. Areolen rund, 4 mm Durchmesser, mit weißem Wollfilz bekleidet, später verkahlend, 6 mm voneinander entfernt. Randdornen etwa 15, ca. 8 mm lang, glasklar mit hellbraunem Punkt, die Oberseite der Areole freilassend, an der manchmal einige glasklare Dörnchen stehen; Mitteldornen 1, etwa 22 mm lang, in der Mitte der Areole stehend, rechtwinklig von der Pflanze abstehend, nadelförmig, manchmal etwas gebogen und oft abgeplattet, strohgelb, an der Spitze und an der Basis rotbraun.

Blüten glockenförmig, ca. 4 cm lang und 5 cm Durchmesser, rund um den Scheitel stehend; Blütenblätter spatelförmig, lnnenseite glänzend gelb, Außenseite ebenso, mit hellrosa Mittelstreifen an der Spitze. Blütenröhre glockenförmig, Innenseite tief gelb, bekleidet mit einem Kranz von Staubblättern am Fuß des Griffels; Außenseite bekleidet mit braungrünen Schuppen, braunen Borsten und brauner Wolle; Staubfäden 12 mm lang, gelb; Staubbeutel gelb; Griffel etwa 14 mm lang, hellgelb; Narben 9, rot; selbststeril;

Frucht beerenförmig, länglich und bei der Reife auf 2 cm auswachsend, an der Basis öffnend; Inhalt etwa 60 Samen. Samen helmförmig kugelig, 1 mm lang und breit.

Fundort: Dept. Tacuarembo, Uruguay, in ca. 300m Höhe. DV 40"

(aus Schäfer (103) 1979).

Holotypus: D.J. van Vliet DV40/7 (Uruguay), hinterlegt im Herbarium der Staatsuniversität Utrecht NL

Bedeutung des Namens: L. J. van Veen war ein Freund von van Vliet

Basionym:

  • Notocactus veenianus Vliet
    in: Succulenta (Netherlands) 53: 171 (fig.) (1974)

Synonyme:

  • Parodia rutilans subsp. veeniana (Vliet) Hofacker
    in: Cactaceae Consensus Init. 6: 12 (1998)
  • Ritterocactus rutilans subsp. veenianus (Vliet) Doweld
    in: Sukkulenty 2(3): 23 (1999)
  • Notocactus mueller-melchersii var. veenianus (Vliet) N.Gerloff & Neduchal
    in: Internoto 25(2): 112 (2004)
Gattung Acanthocephala ("Brasilicactus")
„Bildet kurzröhrige, kleine Blüten mit bestacheltem Ovarium und Frucht. Sie haben nichts mit Notocactus zu tun.“ (Aus: Backeberg 1938).
Gattung Brasiliparodia
"Der Körper ist kugelförmig und weicher wie bei Notocactus. Die Rippen sind sehr zahlreich, wenige Millimeter hoch und kaum eingekerbt. Die Höcker sind rund und Mamillen ähnlich. Die Dornen sind zahlreich, nadelförmig und stechend. Der Mitteldorn ist dunkler und meist stark hakenförmig." (Aus: Ritter 1979)
Gattung Eriocephala ("Eriocactus")
"Während Notocactus in meinem Sinne keinen Wollscheitel bildet, roten Griffel und schlaffe, bei der Reife größtenteils hohl werdende und in die Länge wachsende Früchte hat, zeigt Eriocephala eine volle Beere, einen Wollscheitel, große flattrige Blüten und gelben Griffel bzw. Narben". (Aus: Backeberg 1938)
Gattung Wigginsia ("Malacocarpus")
„Als Salm-Dyck das Genus Malacocarpus aufstellte, bezog er darin nur Pflanzen aus der Formengruppe seines Typus ein, d.h. mit fast zentralständigen, kurzen Blüten; Griffel bzw. Narben rot; Röhre stark bewollt; Ovarium beschuppt, wollig und beborstet; Früchte weich und beerenartig; bei der Reife ± aus dem stets vorhandenen, im Alter zunehmenden Wollscheitel hervortretend. Die Pflanzen sind breitrund, kugelig oder in zwei Fällen auch stärker länglich; gewöhnlich wachsen sie einzeln.“ (Aus: Backeberg 1959)

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