Freitag, 29 März 2024
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Wigginsia schaeferiana

  • Wigginsia schaeferiana W.R. ABRAHAM & J.THEUNISSEN
    Internoto 9 (1): 21-25 (1988)
    Holotypus: WRA163, hinterlegt im Sukkulentarium der Universität Köln

schaeferiana WRAWigginsia schaeferiana (Foto: Wolf-Rainer Abraham)

Körper bis 3 cm hoch und 12 cm breit, blaugrüne Epidermis, oft von der Sonne rot verfärbt; Scheitel eingesenkt mit Wollkappe versehen, In der Jugendform 8 bis 10 scharfe Rippen, 7 gelblichweiße zum Körper hingebogene Randdornen; im Alter reduziert sich die Dornenzahl auf 3, sie vergrauen. In der Jugend sind die Areolen kaum vertieft, und die Rippen sind bei den Areolen nicht verdickt; Die Zahl der Rippen steigt im Alter auf 16 bis 18 an. Sie sind leicht gedreht. Der Sitz der Areolen verdickt sich immer mehr, so daß der Eindruck entsteht, die Rippen seien eine Aneinanderreihung von Warzen. Zwischen den Areolen sind die Warzen nur 2 mm eingesenkt;

Blüten sind 3 cm lang und 3,5 cm breit; sie bilden den Blütenrand mit nur 14 bis 16 Petalen; die sind rundlich an der Spitze, um 18 mm lang und maximal 5mm breit, zitronengelb. Röhre und Fruchtknoten sind mit fleischfarbenen Schuppen besetzt, aus deren Achseln weiße Wolle und je eine brauneBorste entspringt; Der Griffel ist um 2 cm lang, 1 mm dick, weißlich; 8 Narbenäste von 2 mm Länge, rotbraun; Nektarrinne vorhanden, karminrot, 1 mm tief; Pflanzen sind selbstfertil; Frucht kann 2 cm lang werden, keulenförmig,rot, enthält 30 bis 70 Samen.

Der Samen ist helmförmig, um 1,1 mm lang und 1,0 mm breit; Testa schwarz, glänzend mit brauner Arillushaut; Testazellen flach, konkav; Hilumrand ist vorgewölbt; Umbilicus als breiter Zapfen zu sehen, Micropyle flach.

(aus Gerloff, Neduchal, Stuchlik, Notokakteen)

schaeferiana KDSBedeutung des Namens: Benannt nach dem Kakteenkenner Dr. Gerhardt Schäfer

Synonyme:

  • Notocactus schaeferianus (W.R.ABRAHAM & J.THEUN.) HAVLIČEK
    Havlicek, (1988): Internoto 9(2): 39

Anmerkung: Wird von Joël LODÉ als Synonym zu Wigginsia turbinata gestellt.

Literatur:

  • Herm, K. (1992): Notocactus turbinatus (Arech.) Krainz - oder warum N. schaeferianus (Abraham & Theun.) Havl. keine eigenständige Art ist . INTERNOTO 13 (3): S. 93 - 99.
  • Gerloff, N.  & Neduchal, J. (2004): Taxonomische Neubearbeitung der Gattung Notocactus. - INTERNOTO 25 (2): 105-106.
  • B. Knutti & Ch. Hefti: Am Standort von Notocactus concinnus auf dem Cerro de Montevideo, INTERNOTO 33 (1) S. 3-12 

Wigginsia schaeferiana (Foto: Klaus-Dieter Steinert)

Weitere Informationen:

Körper flach, nur bis 3 cm hoch, bis 12 cm breit, der Scheitel ist eingesenkt und von einer 5 cm breiten und bis 1 cm hohen Wollschicht bedeckt. In der Jugend sind die 8 - 10 Rippen noch scharf und verlaufen noch gerade, im Alter erreicht die Art 16 - 18 Rippen, die leicht gedreht sind.; Rippenkanten stumpf, keine Rübenwurzel.
 Areolensitz stark verdickt, die Rippen zwischen den Areolen kaum vertieft, im Jugendstadium 5 mm breit und bis 15 mm lang, im Alter nur noch 2 mm breit,  Randdornen 3 - 7 im Alter 2 - 3, zum Körper gebogen, gelblich weiß mit bräunlicher Spitze, Mitteldornen jung 1, nach unten gerichtet,  später 0.

Blüten 30 - 35 mm lang und breit, schwefelgelb bis weißlich, Receptaculum 20 mm lang, oben 15 mm breit, locker bedeckt mit fleischfarbigen Schuppen, die 1,5 mm breit sind und braun bespitzt sind. Aus den Achseln wachsen eine bis 5 mm lange braune Borste, die in weißer Wolle eingehüllt ist, die oben am Receptaculum braun wird. Die äußeren Perianthblätter sind 2 - 3 mm breit und 18 mm lang, lanzettförmig, unten sind sie schmaler, die Spitzen ausgefranst, eingesenkt und gezähnt, schwefelgelb. Die Perianthblätter überlappen nur wenig, so dass die Blüte in der Mitte geschlossen ist. Der cremeweiße Griffel ist 21 mm lang und 1 mm dick und trägt etwa 8 bis 2 mm lange, schmutzige rote wenig gespreizte  Narbenstrahlen. Die goldgelben Staubblätter sind 6 - 7 mm lang. Die schwefelgelben Staubbeutel sind 0,7 mm lang, eiförmig, inseriert bis 3 mm unter den Rand des Saumes, berührungsempfindlich. Die Nektarrinne ist 1 mm tief. Die Röhre ist innen unten 5 mm karminrot. Der Fruchtknoten ist 3 mm lang und 4 mm breit und ist mit viel weißer bis 13 mm langer Wolle bedeckt. Die blüten sind selbstfertil, sie öffnen sich gegen 10 Uhr und schließen sich gegen 16 Uhr. 

Frucht: Sie ist an der Spitze 8 mm breit und 20 mm lang, keulenförmig dunkelrot bis rot und erscheint etwa 3 - 4 Monate nach der Blüte. Sie reißt seitlich ein, zerfällt und vertrocknet in wenigen Tagen. Die Frucht enthält 30 - 70 Samenkörner.

Der Samen ist helmförmig, 1,1 mm lang und 1,0 mm breit, die Testa ist schwarz, glänzend mit brauner sich in großen Fetzen ablösender Arillushaut und unregelmäßigen sehr flachen kokaven Zellen, die Antiklinikalgrenzen erhöht, Zellenoberfläche faltig, der Hilumrand ist vorgewölbt, das Hilum ist flach, die Strophiola cremefarben und die Mikrophyle ist als flache Erscheinung zu erkennen, während der Umbilicus als breiter Zapfen leicht erhaben ist. 

Typstandort: Stadtrand von Montevideo, 50 m über dem Meer. Die Pflanzen wachsen dort zwischen Felsen in einem Substrat, das einen ph-Wert von 5,2 hat zusammen mit N. mammulosus. Wenn die Gräser vertrocknet sind, schattieren sie die Wigginsien nicht mehr und verfärben sich braun.

Holotypus hinterlegt im Sukkulentarium der Universität Köln.  WRA 163, HR 65.

Bemerkung: Alte Pflanzen in der Natur verlieren ihre Bedornung durch mechanische Beanspruchung. Provisorischer Name: spec. Assarad. Es liegen noch keine verifizierbaren Ergebnisse über die Bildung der Rübenwurzel beim Typus bzw. fehlender Rübenwurzel bei der Form vor.

Vergl Tabelle

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Gattung Acanthocephala ("Brasilicactus")
„Bildet kurzröhrige, kleine Blüten mit bestacheltem Ovarium und Frucht. Sie haben nichts mit Notocactus zu tun.“ (Aus: Backeberg 1938).
Gattung Brasiliparodia
"Der Körper ist kugelförmig und weicher wie bei Notocactus. Die Rippen sind sehr zahlreich, wenige Millimeter hoch und kaum eingekerbt. Die Höcker sind rund und Mamillen ähnlich. Die Dornen sind zahlreich, nadelförmig und stechend. Der Mitteldorn ist dunkler und meist stark hakenförmig." (Aus: Ritter 1979)
Gattung Eriocephala ("Eriocactus")
"Während Notocactus in meinem Sinne keinen Wollscheitel bildet, roten Griffel und schlaffe, bei der Reife größtenteils hohl werdende und in die Länge wachsende Früchte hat, zeigt Eriocephala eine volle Beere, einen Wollscheitel, große flattrige Blüten und gelben Griffel bzw. Narben". (Aus: Backeberg 1938)
Gattung Wigginsia ("Malacocarpus")
„Als Salm-Dyck das Genus Malacocarpus aufstellte, bezog er darin nur Pflanzen aus der Formengruppe seines Typus ein, d.h. mit fast zentralständigen, kurzen Blüten; Griffel bzw. Narben rot; Röhre stark bewollt; Ovarium beschuppt, wollig und beborstet; Früchte weich und beerenartig; bei der Reife ± aus dem stets vorhandenen, im Alter zunehmenden Wollscheitel hervortretend. Die Pflanzen sind breitrund, kugelig oder in zwei Fällen auch stärker länglich; gewöhnlich wachsen sie einzeln.“ (Aus: Backeberg 1959)

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    Aus dem Inhalt: Graham Charles: Eriocephala lenninghausii – „goldene“ Juwelen an steilen Klippen (Seite 3-8) Sergio Klein und Gustavo Garabelli: Notocactus brederooianus Prestlé (Seite 9-15) Peter Krämer: Ein Blick in alte INTERNOTO-Zeitschriften - 1989 (Seite 16-20) Dr. Wolf-Rainer Abraham: Bemerkungen zu Notocactus submammulosus (Lem.) Backeberg (Seite 21-32)